Sonntag, 23. Februar 2014

Südabschnitt, den 23.II.44




Südabschnitt, den 23.II.44

Liebe Mutter u. Kick!

Gestern erhielt ich Euer liebes nach-Weihnachtspäckchen sowie zwei Briefe von Kick vom 13. u. 16.I.44 und eine Karte vom 9.I.44. Werde mich bei Dir Kick noch in einem ausführlichem Brief bes. für den Brief vom 13.I.44 bedanken. Für all die Illustrierte Zeitungen die ebenfalls gestern alle ankamen auch meinen herzlichsten Dank. Noch eines zu den Zeitungen, schickt mir ruhig den Westdeutschen Beobachter da ich gerne schonmal lesen möchte was in Godesberg und Umgegend so passiert. In den Illustrierten sind doch nur Bilder drin, die ich meistens zur genüge kenne.
Wie ich bisher ja schon immer schrieb geht es mir auch heute noch gut und kann über meine Gesundheit nicht klagen. Wie Ihr ja wißt war ich wenn es draußen kalt war, ja nie krank sondern meistens immer wenn so mildes Wetter war. Ich fahre
nach immer den Volkswagen und meinen Vorgesetzten Uffz. Bohn mit welchem ein gutes Auskommen ist. Im Moment haben wir wieder etwas mehr Zeit für uns, die Schwadron ist im Einsatz [Seite 2]und wir sond bei der I. Staffel da viele Fahrzeuge von uns dort zur Reperatur sind. Mit Schrecken denken wir schon an die Schlammperiode die ja im März - April kommen wird, wir hatten schon ein paar mal eine Kostprobe davon, wie es ist wenn man mit den Fahrzeugen durchmuß. Da in Rußland nirgends Kanäle oder Abflussgräben sind kann das getaute Schneewasser oder Regen nirgends hinnfließen, was das ein Matsch immer ist, ist unvorstellbar. Dabei ist die Erde hier in der Ukraine sehr gut, schwarz wie bei uns die Blumenerde und ziemlich locker, was natürlich ein besonders matschiger Matsch wird bei der kleinsten Feuchtigkeit. Nun ich hoffe ja das wir hier mal wieder heraus gezogen werden und wieder in ein friedlicheres Land kommen. Zudem ist man ja allgemein der Ansicht es ginge dieses Jahr zu Ende. Gott möge es geben! Also von hier ist weiter wohl nichts zu berichten, Euch geht es doch hoffentlich noch gut, von mir wißt Ihr es ja nun mal wieder. Diesen Brief werde ich wahrscheinlich einem Urlauber mitgeben. Für heute sende ich Euch nun herzl. Grüße und wünsche Euch das beste Euer
Albert

Donnerstag, 20. Februar 2014

Im Osten, den 20.II.44




Im Osten, den 20.II.44

Liebe Muttel u. Kick!

Nach langer Zeit wieder eine kurze Nachricht von mir. Wir sind von der Mitte jetzt ganz zum Süden gekommenm fast Odessa. Wir haben wenig Zeit zum schreiben, da wir im Einsatz sind und da keine Postabgeht. Diesen Brief nummt ein Urlauber mit ins Reich.
Mir geht es noch gut und ist nich alles in Ordnung gesund bin  ich auch noch was ja die Hauptsache ist. Hoffentlich kommt bald der Frühling, vorher kommt aber noch die richtige Matschperiode. Was mit Nikopol geworden ist werdet Ihr ja im Radio und Zeitung gehört haben. Wir sind wenige Tage vor dieser Sache herausgezogen worden und nach der Mitte [Seite 2] gekommen. Da hatten wir nochmal schwer schwein was? Anbei ein paar Paket u. Luftpostmarken. Wir haben jetzt auch durch die Verschiebungen über 3 Wochen keine Post bekommen. Ihr müßt nicht schimpfer wenn Ihr wenig Post bekommt, ich habe wirklich nicht viel Zeit, sobald ich irgendwie Zeit habe schreibe ich immer sofort an Euch. Jedenfalls kann ich Euch sagen das es mir noch gut geht und da seit Ihr ja zufrieden wenn Ihr das wißt. Also keine unnötige Sorge, in Gefahr ist man heute ja überall, das Glück muß einem eben hold sein. Nun herzl. Grüße sendet Euch aus dem südl. Rußland Euer Sonny

Samstag, 8. Februar 2014

Im Osten, den 8.II.44




Im Osten, den 8.II.44

Lieber Mutter u. Kick!

Lange werdet Ihr wohl keine Post mehr von mir bekommen haben, aber ich hatte auch keine Zeit zum schreiben. Wie Ihr wohl schon gemerkt habt, schreibe ich wenn ich Zeit habe jeden zweiten Tag, aber die letzten Tage und Woche waren wir dauernd unterwegs. Wir waren von Nikopol bis bei Uman gefahren in einem langen Marsch, jetzt sind wir wieder ein Stück zurück und warten um Moment darauf verladen zu werden auf die Bahn, wohin weiß man noch nicht. Da ich im I. trupp bin, der natürlich viel Arbeit hat wenn die schweren Fahrzeuge so lange Märsche machen, da ist es klar das wir kaum Zeit hatten uns zu waschen und viel weniger zum schreiben. Tag und Nacht fuhren wir oft herum, in dem Schlamm der augenblicklich ist, ist es für die Fahrer doppelt schwer. Kalt ist es nicht mehr, aber dafür ein Schlamm, Matsch und Dreck den Ihr Euch nicht vorstellen könnt. Es wäre oft zum Weinen und [Seite 2] man könnte rasen vor Wut manches mal wenn der Schlamm bis über die Knie geht, und trotzdem reiße ich mich zusammen und lache darüber denn wenn man sich ärgert hört man überhaupt nicht mehr auf sich zu ärgern. Die Russenweiber habe ja Zeit genug die Sachen sauber zu machen, die machen überhaupt alles, Wäsche waschen - stopfen - Kochgeschirr sauber machen - Stiefel putzen - warmes Waschwasser zurechtmachen - Bratkartoffel machen (wir geben nur das Fett) usw. usw. kurz alles was irgendwie zu machen ist, da werden die Russen angestellt. Abends schlafen die Russen auf ihren großen Öfen und für uns müßen sie Stroh hereinholen zum schlafen. Ach über all die Sachen kann man garnicht so gut schreiben, die muß man erzählen denn sonst glaubt Ihr garnicht wie hier alles so ist.
Mir geht es noch gut was ich von Euch allen zuhause auch noch hoffe. Richtig kalt war es bis jetzt noch nicht. Mein Wunsch ist derselbe wie der jeden Soldatens, hoffentlich geht bald der Krieg siegreich zu Ende und nur raus aus Rußland aber trotz allem halte ich den Kopf hoch wenn man auch oft die Lust verlieren möchte denkt man immer an eine bessere Zeit die ja doch einmal wieder kommen muß.

Hoffentlich bekommt Ihr diesen Gruß bald damit Ihr Euch keine Sorgen um much macht die Post von Rußland und besonders von hier der Gegend geht nun mal schlecht.


Herzl. Gruß sendet Euch in alter Frische wie immer Euer Sonny

Freitag, 7. Februar 2014

8.II.44 i.O.


8.II.44 i.O.

Liebe Mutter u. Kick!
Recht herzl. grüße sendet Euch in alter Frische und Gesundheit Euer Albert

Ich hatte längere Zeit keine Gelegenheit Euch eine Nachricht zu schreiben, wir hatten sehr länge Märsche zu bewältigen und außerdem gab es dadurch auch noch Arbeit für den I. trupp. In ein paar Tagen werden wir nun auf der Bahn verladen, wohin weiß keiner, hoffentlich Richtung H. Das sind alles Lanserwunschträume die aber meistens nie zutreffen. Gut ist schonmal das wir aus dem Brückenkopf heraus sind. Für heute wünsche ich Euch alles Gute, mir geht es ja gzt also keine Bange
Euer Ali