Dienstag, 3. Juni 2014

Rumänien, den 3. Juni 44



Rumänien, den 3. Juni 44

Liebe Mutter u. Kick!

Habe heute den Brief von Kick vom 24/Mai und von Dir Mutter vom 27/Mai mit großer Freude erhalten. Er erreichte mich bei bester Gesundheit, wir bekommen gutes Essen und Verpflegung und nach einem Einsatz immer eine schöne Zuteilung. Jetzt wo ich im I. trupp bin habe ich bestimmt ein schönes Leben, ich habe ja auch sonst nie geklagt, aber wenn man in der Gruppe als Infantrist kämf ist das doch etwas anderes als unabhängig im I.trupp Elektrosachen und Schreibereien zu machen wenn wir auch im Einsatz mächtig ran müssen oft Tag und Nacht bist alles wieder repariert ist und das oft ganz von vorne. Wenn dann die Schwadron in Ruhe ist und die Fahrzeuge alle in Ordnung, beginnt für uns das ruhige Leben und können wir mal an uns denken. Bei dem wundebarem Wetter was hier meistens ist, schlafen wir immer drausen, wenn dann morgens beim wach werden die Sonne so herrlich scheint kann man nicht verstehen wie sich die Menschen in dem Krieg so grausam bekämfen können wo es doch so herrlich sein könnte und Platz ist bestimmt genug da für alle. Wenn dann die Sonne morgens scheint bin ich schon sofort gut gelaunt und beginne froh den Tag. Viele fragen mich immer wo ich eigentlich den Humor und die gute Laune herhabe, sie hätten mich noch nie gesehen mit miesem Gesicht und das ist auch gut so denke ich, Das Geschehen hier ist oft so furchbar und traurig, da muß man sich oft zusammenreißen um nicht still und trübsinnig zu werden. In den bombardierten Städten mag es oft auch schlimme Bilder gegeben haben, aber was man hier oft sieht, das unser Herrgott das zuläßt frägt man sich manches mal. Aber nun nicht zuviel davon, das kann man schlecht schreiben da muß man schon drüber reden. In ein bis zwei Monaten werde ich schon Urlaub bekommen und Ihr könnt Euch denken das ich Material zum erzählen habe, denken wir nur an unseren schönsten Feldzug Italien, sowas vergißt man ja nie, solche wunderbare Monate. Trotz allem Ärger Strapazen usw. möchte ich das bisher bei Militär erlebte und gesehene für mein späteres Leben nicht missen, im Zivil könnte man das ja einfach nicht alles miterleben und sehen und ist es bestimmt für jeden jungen Menschen prima so herumgekommen zu sein. Hier ist eine ganz nette Gegend, wir liegen in den Ausläufern der Karpathen. Für meine Schier von Vater wünsche ich mir nun Schnee und Fireden, am wichtigsten das gesunde Zusammenkommen in der schönen Heimat.
Nun grüße ich Euch alle recht herzlich, hoffentlich bekommt Ihr auch bald so Wetter wie hier ist, in meinem Urlaub ist es sowieso schön für heute
Euer Albert

Ich bin jetzt zum Panzerwart in unserem I.trupp ernannt worden.

Mittwoch, 28. Mai 2014

Pfingsten - Rumänien, den 28. Mai 44



Pfingsten - Rumänien, den 28. Mai 44
Liebe Mutter u. Kick!

Heute zum Pfingstfeste sende ich Euch aus Rumänien die herzlichsten Grüße, hoffentlich seid Ihr alle gesund und wohlauf, wie das bei mir auch der Fall ist.
Als wenn es so sein sollte, kam heute nach ein paar düsteren regnerischen Tagen wunderbar die Sonne hoch und ist jetzt ein herrliches Wetter.
Wir liegen noch in Ruhe, das heißt wir haben schon wieder ein paarmal unseren Quatierort gewechselt aber ohne in einen Einsatz zu kommen. Wo der Russe etwas vorhat wandern wir hin und warten, nach ihm richtet sich unser Einsatz. Ich bin augenblicklich beim Troß der etwa 60 km zurück liegt. Gestern bin ich mit dem Schirrmeisterdienstmer zur Schirrmeisterbesprechung die heute morgen sein soll hierhin gefahren. Ich soll Schreiber machen, da ich schonmal sowas gemacht habe als ich den Schirrmeister fuhr. Das wichtigste meiner sekretären Arbeit wäre also zuerst dieser Brief hier an Euch und so sitze ich denn am Pfingstsonntag um ca. 9 Uhr morgens und schreibe einen Brief an Euch. Mir geht es gesundheitlich und auch sonst noch gut, das Essen ist ganz prima, Verpflegung auch und Markenderwaren hat es auch zu Pfingestn gegeben, also sind wir zufrieden. Wenn Errinnerungen oder Gedanken hochkommen wollen heute zu Pfingsten, schalten wir schnell um auf Zukunftträume und hoffen auf nächstes Jahr, ob man wohl dann wieder das schöne Fest zuhause feiern kann, wenns geht natürlich ohne sagen zu müßen in ein paar Tagen mußt Du wieder fort, sondern möglichst in Frieden. Ob wohl bis dahin sich das Weltgeschehen geändert hat, na wir wollen hoffen das möglichst bald der Krieg ein siegreiches Ende nimmt. Hoffentlich gibt es heute Post und kommt etwas von Euch an, von mir habt Ihr hoffentlich auch Post bekommen. Hier gibt es sonst nichts neues, die Rumänen sind ein blödes unfreundliches Volk, anstatt sie froh sind das wir Ihnen die Front halten werfen sie uns wo sie können Knüppel zwischen die Beine und wir sollen auch noch freundlich sein.
Wie es ja immer so  ist, sind unsere Landser vorne und die Rumänen beschützen die rückwertigen Gebiete. Es ist nur gut das das Volk auch mal erfährt wie Krieg ist.

Den Brief werde ich einem Urlauber mitgeben, in der letzten Zeit sind ein ganzes teil Urlauber gefahren und wenn keine Urlaubssperre kommt ist wieder Hoffnung vorhanden Juli August in Urlaub zu kommen.

Nun will ich schließen mit den besten Pfingstgrüßen, esst für mich ein Stück Kuchen mit und bleibt gesund und munter
Euer Albert

Grüße an bekannte Verwandte!

Samstag, 24. Mai 2014

Rumänien, den 24. Mai 44



Rumänien, den 24. Mai 44

Liebe Mutter u, Kick!

Auf die Ankunft eines Briefes von Euch kann ich die letzten Tage nicht zurücksehen, sondern erhielt nur von Vater Briefe vom 1. und 14. Mai sowie von Otti Brenig und Luise Mauel je einen Brief. Ich hatte ja nicht gewußt das man mit Norwegen auch mit Luftpostmarken verkehren kann, aber meiner sowie Vaters Brief an mich vom 14. Mai sind ja mit diesen Marken sehr schnell gegangen .
Vor einigen Tagen habe ich einem Kamerad vom I.trupp welcher in Urlaub fuhr, ein Päckchen mit Zigarren, Zigaretten und Tabak mitgegeben welcher es im Reich absendet an Euch.
Dann habe ich von unserem Rechnungsführer einen Postabschnitt über 170 RN die dieser an Euch abgeschickt hat, sie werden wohl mitlerweile eingetroffen sein.
Hier ist noch alles beim alten, hoffentlich bleibt es auch noch bis nach Pfingsten so, damit wir ordentlich Pfingsten feiern können, wo wir überhaupt nichts von gemerkt haben das ein Festtag war. Auch Euch wünsche ich das Ihr Pfingsten Ruhe habt und schönes Wetter damit Ihr einen schönen Spaziergang machen könnt. Wenn alles gut geht können wir vieleicht nächstes Jahr dieses schöne Fest zusammen feiern, wir wollens beste hoffen. Das ist ja doch unser aller einzigster und größter Wunsch, das wir uns bald wieder gesund und im Frieden wiedersehen. Hier ist meistens ganz schönes Wetter, kleine Kirschen und Birnen sind schon an den Bäumen und wenn die Sonne so richtig scheint ist es sehr heiß schon.
Ich bin schon zieml. braungebrannt, von mir aus kann es ruhig schön bleiben, nur ein Nachteil hat das, die Straßen sind so staubig da keine Asphaltstraßen da sind.
Ich glaube ich habe auch bisher Kick noch überhaupt nicht zu Ihrem 22 jährigem Geburtstag gratuliert, hiermit will ich das nachträglich nachholen. Wenn der Krieg rum ist werden wir mal einen richtigen Mann suchen. Das sie keinen Maibaum bekommen hat ist nicht betrüblich, denn die gesunden, ordentlichen Jungens sind doch meistens bei Militär und von den Pflänzchen die zuhause als untauglich oder zujung herum laufen will man jadoch keinen haben. Ja in einem halbem Jahr bin ich nun auch schon 21 Jahre, wie man doch alt wird was? So nun will ich schließen und mal Essen holen, ich glaube heute gibt es Kartoffelsalat mit Klopse.
Herzliche Grüße Euer
Albert

Samstag, 17. Mai 2014

Rumänien, den 17. Mai 44





Rumänien, den 17. Mai 44

Liebe Mutter u. Kick!

Erhielt gestern Euern lieben Brief vom 8/V Nr. 28 und eine Karte von Kick vom 30/IV wofür ich Euch herzlich danke. Die Post geht jetzt ja prima und könnt Ihr wohl sicher nicht über zu wenig Post von mir klagen. In den nächsten Tagen sollen auch Päckchen hier ankommen, sogar noch welche vom Januar, vieleicht das mein Päckchen vom 16/II dabei ist. Im Augenblick habe ich eine altbekannte Beschäftigung und zwar fahre ich einen Volkswagen beim Abtl. Stab. Es ist der Volkswagen des Stabsarztes dessen Fahrer für ein paar Tage zu einer Verhandlung weg mußte. Sehr schöner und angenehmer Posten, der Stabsarzt fährt doch seltener weg und in der Zwischenzeit kann ich machen was ich will. In meiner Schwadron wurde ein Volkswagenfahrer gesucht und da ich schon früher gefahren habe, mußte ich den Wagen für einige TAge übernehmen was ich natürlich aus Abwechslung mal wieder gerne tat.
Heute erfuhr ich das der Oberschirrmeister (Rang eines Oberfeldwebels) den ich ganz früher im Volkswagen fuhr, wegen Feigheit vor dem Feind zu einem Jahr Gefängnis und zum Pz. Gren herabdegradiert worden ist. Damals Anfang März als der Russe bei uns durchgebrochen war, wurden auch sämtliche Troßteile nach vorne eingesetzt und so mußte alles Spieß, Waffenmeister und natürlich auch der Oberschirrmeister mal mit nach vorne. Der Spieß hatte ja schon lange das E.K. I und war das wür den nichts neues aber der Oberschirrmeister der noch nicht einen Russen vorne gesehen hatte hat beim Angriff immer die Sprünge anstatt vorwärts, rückwärts gemacht und hat sich in einer Gruppe die ein  Obergefreite führte als ganz großer Feigling erwiesen (Uffz. Bohm ist bei diesem Angriff verwundet worden als Gruppenführer). Er wollte während dem Angriff nach hinten gehen und Nummern von Fahrzeugen aufschreiben. Waffenmeister Oskar Thoma hat natürlich die ganzen Angriffe als Zugführer mitgemacht und hat auch jetzt das Panzersturmabzeichen mit mir bekommen. Feigheit vorm Feind wäre aber auch das letzte war ich mir nachsagen ließe, als richtiger Junge ist man aber auch beim Angriff so mitgerissen das man Feigheit nicht kennt und es nur vorwärts geht, Vorsicht gehört natürlich sowieso dazu, man muß eben wie Winnetou der Unsichtbare sein, immer schön klein machen und wenig sehen lassen. Ich habe immer neben dem Gewehr noch einen ordentlichen Spaten gehabt und habe bei jeder Gelegenheit ein ordentliches Schützenloch gebuddelt. Der Spaten ist hier übrigens oft wichtiger wie das Gewehr wenn die Ari schießt oder Flugzeuge angreifen, zudem ist schöner weicher Boden hier.
Ich gratuliere Leni recht herzlich zum Kriegsverdienstkreuz was sie sich wirklich verdient hat.
Die Post nach Norwegen geht auch sehr schlecht, das merke ich nämlich auch da meine Briefe erst nach Monaten bei Vater ankommen.
Ob wir mein Bett bei meinem Urlaub in das Büro stellen, darüber brauchen wir uns noch nicht den Kopf zu zerbrechen, die Urlaubsaussichten sind leider sehr schlecht. Sobald wir irgendwo weg sind bricht der Russe durch und daher sind wir nicht gut entbehrlich, da kann man ja eigentlich stolz drauf sein, aber was nützt der Stolz wenn der Urlaub wegbleibt. Ganz wenige fahren ja jetzt wieder aber die waren auch über ein Jahr nicht mehr zu Hause, nun vieleicht geht es doch mal schneller wie man denkt, hoffen wirs beste.
Uns wurde hier vorgelesen wir sollten nicht zweifelhafte Bemerkungen über die Vergeltung machen, sondern auf unseren Führer vertrauen, der würde den Tag zum Beginn der Vergeltung schon bestimmen und sie würde kommen und wie. Dieses könnten wir auch nach Hause schreiben. Hoffen wir das beste, damit wir bald wieder gesund und im Frieden zusammenkommen, das kann man sich bald nicht mehr vorstellen wie schön das wär was?
Nun grüße ich Euch zum Schluß recht herzlich wie immer frisch u. fröhlich Euer
Sonny

Mittwoch, 14. Mai 2014

Rumänien, den 14. Mai 44



Rumänien, den 14. Mai 44

Liebe Mutter u. Kick!

Nur kurz einen herzlichen Gruß möchte ich Euch senden, das ich Mutters Brief vom 2.5.44 Nr. 27 erhalten habe hatte ich wohl vergessen zu schreiben.
mir geht es nich gut wie ich von Euch auch das selbe erhoffe.
Hoffentlich kommt bald wieder Post für mich denn das ist immer ein Fest, besonders wenn von Euch ein Brief kommt.
Nun herl. Grüße von Eurem
Albert

Samstag, 10. Mai 2014

Rumänien, den 10. Mai 44


Rumänien, den 10. Mai 44

Liebe Mutter!

Zum Muttertag am 21. Mai wünsche ich Dir liebe Mutter das allerbeste.

In Ermangelung eines schönen Flieder od. Rosenstraußes sende ich Dir ein paar einfache aber doch von Herzen kommende Gartenblümchen. Hoffentlich können wir den nächsten Muttertag wieder wie in früheren Zeiten zusammen feiern mit Kuchen Kaffee und Blumen und Mittags einem gemeinsamen Spaziergang zur Cacilienhöhe. Wann wird das wieder werden, vorläufig mußt Du es nochmal mit Kick alleine feiern von uns wißt Ihr ja das wir noch gesund sind was ja doch die Hauptsache ist.

Für heute sende ich Dir nun die hezl. Grüße und einen dicken Kuß zum Muttertag Dein Sohn

Albert

Montag, 5. Mai 2014

Rumänien, den 5. Mai 44



Rumänien, den 5. Mai 44

Liebe Mutter u. Kick!

Gestern abend erhielt ich noch kurz vorm schlafengehen einen Brief von Kick vom 18/IV und einen Brief von Mutter vom 27/IV Nr. 26 wofür ich Euch herzlich danke.
Von Vater erhielt ich vor einigen Tagen ein Päckchen worin 1 Briefblock, Kuverts und 1. Stück Kernseite war, das Briefpapier konnte ich gut gebrauchen, Ihr wißt ja das ich auf die großen Blocks am liebsten schreibe. Ihr braucht mir also kein Papier mehr zu schicken da ich jetzt vorläufig genug habe, ich hatte mir nämlich auch gerade vor einigen Tagen schon ein Block organisiert. Einen Brief erhielt ich auch von Vater den ich gleich dir einen langen Brief wieder beantwortet habe. Hier steht auch jetzt alles in der Blüßte und wenn nicht den ganzen Tag die wüste Schießerei wäre und man nicht dauernd das Kriegszeug sähe, könnte man bei dem schönen Wetter auch meinen es wäre tiefster Frieden. Leider geht es aber immer weiter und geht es gerade hier wieder hart auf hart, da Rumänien gehalten wird.
Du schreibst da was von Siegfried Lukas mit seinen Geschwüren, das findet man hier viel und ist so eine Art Rußlandkrankheit, bei uns ist das auch bei vielen, meistens aber nur an den Beinen von den Knien abwärts. Ich habe gottseidank noch keine solche Sache gehabt.
Das alles soviel nach mir frägt ist ja sehr schmeichelhaft für mich, die können ja mal an meinen Spieß geschlossen schreiben, ich wäre in Godesberg und Umgegend nicht zu entbehren wie mit Urlaub wäre, Grund; Besuch einer liebenswürdigen Persönlichkeit bei seinem ehemaligen Quissel u, Schrullenkunden u. Bekanntenkreis. Jetzt lacht Ihr wohl wieder was?
Ja die Urlaubsaussichten haben sich etwas gebessert, es fahren wieder welche, natürlich zuerst die welche 13 u. 14 Monate nicht waren. Hanz Winzen schrieb mir aus Berlin und Hansk. Prause aus München, Hanskarl war nicht besonders froh über den Verein bei dem er ist, da hat Ada einen besseren erwischt beim Wachbattailon Großdeutschland in Berlin. Ich bin aber wohl doch der zufriedenste, mir gehts gut, bin gesund und munter und solange ich und Ihr gesund und wohlbehalten sind kann man nicht klagen.
In Gefahr ist man heute überall, da kann man nur Gott bitten uns alle zu beschützen und wenn Gott es will wird er uns schon durch alle Gefahren durchführen und uns alle wieder gesund zusammenkommen lassen. Verbrokt habe ich nichts ein reines Gewissen habe ich auch, also wird es schon gut gehen. Nach dem Krieg kann jedenfals jeder unserem Herrgott danken das dieser über das bisschen Staub was man nur ist, sein Lebenslicht noch hält. Für heute will ich nun mal schließen, wünsche Euch aus Vorsicht wegen der Postfrage schonmal heute die herzl. Pfingstgrüße
Euer Albert